Die von Gilles Peterson (BBC 6) als eine der eindrucksvollsten Singer-Songwriter ihrer Generation gefeierte Carleen Anderson kehrt mit ihrem siebten Album zurück.
“Cage Street Memorial – The Pilgrimage” ist neben Carleens autobiographischem Buch und einem Theaterstück der dritte Teil einer kreativen Trilogie. Am 18. und 19. November 2016 wird sie das Album im Jazz Café in London vorstellen.
Das Album ist ein aufregender und einzigartiger Mix aus Jazz, Soul, Gospel, Opernarien und klassischer Kammermusik. Es ist ein ehrliches und sehr persönliches Lebenswerk, das alle Grenzen aktueller Black Music sprengt. Carleen Anderson hat ihr Konzept mit den einfachsten Mitteln umgesetzt: mit ihrer unglaublich wandelbaren Stimme, mit Ko-Produzent Orphy Robinson an Vibraphon und Percussion, Samy Bishai an der Violine und Renell Shaw mit seinem subtilen Bassspiel.
Jede von Andersons Kompositionen und Arrangements hat starke Symbolwirkung im Gesamtzusammenhang des Albums und seiner Geschichte, ein paar müssen aber dennoch hervorgehoben werden:
“Upwards from the Ground” beschreibt die Suche einer als Kind ausgesetzten Frau nach ihren Wurzeln. In Orphy Robinsons Percussion-Performance klingt das Thema der afrikanischen Diaspora an. Der rhythmische Groove verleiht den Melodien, unterstützt von den Vibraphon-Harmonien, der Violine und dem Bass, eine würdevolle Note, wie ein Phönix, der sich allen Widerständen zum Trotz aus der Asche erhebt.
Die Inspiration für das Rachmaninoff-Motiv in “All That Glitters” hat Anderson auf YouTube in einem Video der Sängerin und Pianistin Blossom Dearie zusammen mit dem Vibraphonisten Peter Appleyard gefunden. Im Song selbst geht es um Irrglauben im Musikgeschäft und die Suche nach Erfolg – als Patentochter von James Brown, Stieftochter von Bobby Byrd von den JB All Stars und der Tochter von Soul-Sängerin und Brown-Liebling Vicki Anderson aka Myra Barnes ist das für Anderson auch eine Familiengeschichte. Der jazzende Swing der Komposition warnt davor, dass nicht alles Gold ist, was glänzt.
“Pond Crossing” dreht sich um die Zuneigung und Bewunderung, die sie in England immer wieder erfährt. Ihr Debütalbum “True Spirit” wurde für den Brit Award nominiert, den Nachfolger “Blessed Burden” hat Paul Weller ko-produziert.
Eigentlich muss Carleen Anderson ja gar nicht mehr vorgestellt werden. Die Gewinnerin des Jazz FM Preises für die beste Sängerin aus UK 2013 wurde einem größeren Publikum durch ihre Zusammenarbeit mit der Band The Young Disciples bekannt, für die sie als Sängerin und Songwriter auf dem Album “Road To Freedom” und dem Hit „Apparently Nothing” arbeitete.
Im Laufe der Jahre hat Carleen Anderson mit Legenden wie Nigel Kennedy, Dr. John, Omar, Meshell Ndegeocello, Sir Paul McCartney, Incognito, The London Community Gospel Choir, Johnny Cash, Ramsey Lewis, The Ronnie Scott All Stars, Lalah Hathaway zusammengearbeitet, um nur einige zu nennen.
Mit diesem siebten Werk erfindet Anderson sich als singende Dichterin im Kampf für authentische menschliche Erfahrung neu. “Cage Street Memorial” ist die “Pilgrimage”, der Weg, den wir alle gehen. Es ist mehr als nur ein Album mit neuer Musik. Es ist auch Teil einer kreativen Trilogie. Dazu gehören Carleens One-Woman-Theaterproduktion und ihr autobiographischer Band “Cage Street Memorial – The Chapel of Mirrors”, die eng miteinander verbunden sind. Das Buch und das Theaterstück vereinen Humor mit Poesie und Songs und erzählen die Geschichte über Herkunft und Familie vor dem Hintergrund von Weltpolitik und Widerständen. Das Triptychon versammelt über ein Jahrhundert kulturellen Erbes und Zeugnisse von Multikulturalismus, von den USA im späten 19. hin zum England des frühen 21. Jahrhunderts.
Über Carleen Anderson
Carleen wurde die Liebe zur Soul-Musik in die Wiege gelegt: Ihre Mutter ist Vicki Anderson, die James Brown oft als seine Lieblingssängerin bezeichnete. Carleen ist mit ihrem Stiefvater Bobby Byrd, dem Gründer der Famous Flames, auf Tour gegangen, von 1974 bis 1992 war sie der Vor-Act für die Bobby Byrd & The JB All Stars Tour durch die USA, Europa und UK.
Angeworben als Sängerin und Songschreiberin von The Young Disciples, zog Carleen 1990 nach Großbritannien. Das dort entstandene Album “Road To Freedom” der Young Disciples mit der Hitsingle “Apparently Nothing” wurde als moderner Klassiker gefeiert und für einen Mercury Prize nominiert. 1992 veröffentlichte Carleen auf Virgin Records ihr Solodebüt “True Spirit”, den Nachfolger “Blessed Burden” hat Paul Weller ko-produziert. Es folgten “Alberta’s Granddaughter”, “Grace and Favours”, “Up To Now“ und “Soul Providence”.
Gastauftritte und Kooperationen mit einer beeindruckenden Reihe von Künstlern festigten ihren Ruf als Musikerin von Weltrang: Meshell Ndegeocello, Lalah Hathaway, Nigel Kennedy, Johnny Cash, Paul McCartney, Chrissie Hynde, Jocelyn Brown, Omar, Dr. John, Courtney Pine, Mica Paris, Lewis Taylor, Julian Joseph, Pops Staples, The London Community Gospel Choir, Incognito, Norman Connors, Guy Barker, The Ronnie Scott’s All Stars, Ramsay Lewis. Ein spontanes Konzert mit ihrem Patenonkel James Brown ist auf “Grace and Favours” zu hören. Das Signing bei Freestyle Records markiert die Veröffentlichung von Carleens siebtem Album und gibt ihr die große Bühne, die “Cage Street Memorial – The Pilgrimage” würdig ist.
Cage Street Memorial – The Pilgrimage, erscheint am 18. November bei Freestyle Records