Antibalas – Where The Gods Are In Peace

Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jeder Mensch einmal ins Weltall gebeamt wird, um einen Blick auf den Planeten Erde zu werfen. Für einen kurzen Moment können wir alle den Schrecken unserer Zeit entkommen und einfach nur die Schönheit und Ruhe des Alls genießen. Von außen sieht es so aus, als ob die gesamte Menschheit in Ruhe und Frieden miteinander lebt. Die Afrobeat-Helden Antibalas aus Brooklyn möchten Sie auf so eine erleuchtende kosmische Reise mitnehmen, um die Erde im Ganzen wahrzunehmen. Die Reise geht zu einer majestätischen, multidimensionalen Insel, wo die Götter in Frieden leben („Where the Gods Are in Peace“, Daptone Records, VÖ: 15.9.2017). Wie das Cover des neuen Albums von Antibalas zeigt, ist diese goldene intergalaktische Insel ein höchst einladender Ort, der auf Ihre Ankunft wartet!

„Where the Gods Are in Peace“ ist eine epische Afro-Western-Trilogie über die Suche nach Trost, über die Überwindung von politischem Opportunismus, Gier und Rachsucht. Das Album ist ein Schlachtruf gegen Ausbeutung und Vertreibung. Die langen Kompositionen von Antibalas untersuchen die Unterdrückung im Amerika des 19. Jahrhunderts, das verdächtig dem Land heute ähnelt. Diese feurigen neuen Songs rufen dazu auf, ein kaputtes System zu reparieren. Zum Schluss führt die Klangexpedition auf eine Insel, wo nicht Wut, sondern Liebe der erste Impuls ist. So entsteht eine neue Weltanschauung, die unsere Herzen für die Möglichkeit öffnet, als ein Menschenvolk zu leben. Dort sind alle Götter gleich. Nur zusammen überleben wir.

„Where the Gods Are in Peace“ achtet auch auf Traditionen. Wie schon bei den Vorvätern des Afrobeat dauern auch bei Antibalas die Songs zwischen neun und fünfzehn Minuten. Schon früh in ihrer Karriere erhielt die Band den Segen der Erben von Fela Kuti. Antibalas gilt als die Band, die klassischen Afrobeat wieder populär gemacht und dabei mit rauem New Yorker Feeling angereichert hat. In ihrer Arbeit finden sich Einflüsse von Punk, Free Jazz und Hiph Hop. So entsteht eine Version von Afrobeat, die auch im 21. Jahrhundert bestehen kann.

Das Album beginnt mit „Gold Rush“, einer Ehrung an vergessene indigene Völker. Leadsänger Duke Amayo ist tagsüber Meister des Kung-Fu und nachts Afrobeat-Superstar. Hier führt er uns in eine bewegende Geschichte über die Verwüstung während des Goldrausches. Indigenen Gemeinschaften werden Land und Ressourcen geraubt, um Profit zu machen. Amayo singt von vergossenem Blut und den Opfern, die Legenden wie Black Hawk, Sun Dancer und Sitting Bull bringen mussten. Wiedergutmachung ist angebracht für diese gefallenen Helden und Sklaven, die für Freiheit kämpften.

Doch „Gold Rush“ ist mehr als nur eine Geschichtsstunde. Die harten Fakten werden verwoben mit sich verschränkenden Grooves. Das ist Tanzen mit höherer Botschaft: Den Schmerz der Vergangenheit spüren, während ekstatische Rhythmen die Seele berühren, ist eine Art von kreativem Widerstand. Während die Texte Trauer ausdrücken, bewegen sich die Körper miteinander. So entstehen Gemeinschaften, die helfen können, die Erde zu heilen.

„Was in unserem Land und auf der ganzen Welt gerade passiert, das sehe ich nicht als Problem, sondern als Chance“, sagt Amayo. „Wir kämpfen dann am härtesten, wenn sich Dinge ändern. Unsere Generation hat die einmalige Gelegenheit, das Leben auch für die Generationen nach uns zu verbessern. Wir sind an einem Umkehrpunkt angelangt, es ist jetzt Zeit für Veränderung“.

Der zweite Song „Hook & Crook“ ist eine schonungslose Darstellung der Ausbeutung und des Diebstahls, die die Grundlage des Kolonialismus bildeten. Amayo singt davon, den Kilimanjaro zu besteigen, um sich einen Überblick zu verschaffen, wie wir uns von den „crooked hooks“, den krummen Haken, lösen können. Die Menschen können aufwachen, marschieren und tanzen. Es ist Zeit, dass wir handeln, das System neu ordnen und diesen Teufelskreis beenden.

„Tombstone“ besteht aus drei Akten und gibt einen Neuanfang vor, auf einer Insel von Reichtümern und Frieden. Der erste Akt betont die Bedeutung von guten Taten. Für den zweiten Akt haben sich Antibalas Zap Mama geholt, um eine Göttin zu beschwören, die den Menschen Wasser bringen kann. Doch der Weg in eine bessere Welt ist steinig. Im letzten Akt müssen die Menschen eine höhere Stufe erklimmen, um die Pforten Zions zu erreichen. Zusammen treten wir mit offenen Herzen in eine bessere Zukunft.

„Es ist eine einzigartige Erfahrung, in Zeiten wie diesen Musik zu machen. Man spürt, dass man etwas erreichen kann“, sagt Martin Perna, Bariton-Saxophonist und Gründer von Antibalas. „Es ist wichtig, auf die weltweite Politik zu reagieren. Der Albumtitel fragt, wie Menschen miteinander leben sollen, wenn das schon die Götter nicht können. Vielleicht steht der Mensch nicht im Zentrum des Lebens. Als Musiker haben wir die Aufgabe, die bestmögliche Kunst zu schaffen, die mehr Fragen stellt als beantwortet“.

Antibalas ist wie eine Naturgewalt, die von Musikliebhabern und anderen Künstlern geschätzt und gefeiert wird. Seit ihrem letzten regulären Album („Antibalas“, Daptone Records 2012) waren sie Begleitband für große Tribute-Konzerte in der Carnegie Hall, wie „Music of Paul Simon“ (2014), „Music of David Byrne & The Talking Heads“ (2015) und „Music of Aretha Franklin“ (2017). Die Mitglieder von Antibalas sind mit einigen der größten Stars der Gegenwart aufgetreten, wie Beyonce, Taylor Swift, Bruno Mars, Arcade Fire, Lady Antebellum und vielen anderen. 2012 hatten Antibalas bei Jimmy Fallon ihren ersten Fernsehauftritt, es folgten Performances u. a. bei Jimmy Kimmel.


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Tracklist

1.Gold Rush

2.Hook & Crook

3.Tombstown Pt 1

4.Tombstown Pt 2

5.Tombstown Pt 3

 

Antibalas – Where The Gods Are In Peace/VÖ:15.9.2017/Daptone Records/Vertrieb: Groove Attack


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