Blind Faith Records freut sich, eines der größten verborgenen Juwele des Blues vorzustellen: Caron »Sugaray« Rayford. Auch wenn seine mehr als 1,95 Meter Körpergröße Sugaray zum Gesangsriesen in jedwedem Sinne machen, bewegt sich der Musiker auf der Bühne voller Anmut und Energie. Starqualitäten bescheinigte ihm übrigens kein Geringerer als Brian Wilson himself. Dennoch ist er zu vielen zu lange Zeit durchs Netz gegangen. Das – es wurde Zeit! – hat nun ein Ende.
Der italienische Soul-Vertreter Luca Sapio hat es sich zur Aufgabe gemacht, Sugarays Musik einem breiteren Publikum bekannt zu machen und die Aufnahme seines jüngsten Albums geleitet. Aufgenommen wurde in Sapios analogem Studio in Italien, mit regaleweise Vintage-Equipment und einer mehr als fähigen Band. Herausgekommen ist eine magische, zum Klassiker geborene Platte namens »The World That We Live In«.
Wenn Sugaray einen Song schmettert, hört man diesen Song nicht lediglich – man fühlt ihn auch. Die Begeisterung im Raum ist förmlich greifbar, wenn er die Bühne betritt; das dynamische Organ ist mindestens genauso riesig wie der Mann selbst und drängt zu Vergleichen mit den Großen des Souls, des Blues und des Oldschool-R&B, darunter Solomon Burke, Muddy Waters, Otis Redding und Teddy Pendergrass.
Nach Jahren unermüdlichen Feilens und Veredelns scheint es, als würden sich Sugarays Mühen nun auszahlen: Der Musiker wurde bei den diesjährigen, 38. Blues Music Awards für den B. B. King Entertainer Award und in der Kategorie »Contemporary Blues Male Artist of the Year« nominiert.
In Texas geboren, begann Sugaray Rayford seine musikalische Karriere im zarten Alter von sieben Jahren als Sänger und Schlagzeuger im Kirchenorchester. Die Gospel-Einflüsse sind seiner Musik klar anzuhören.
Der gefühlvolle Kratzen in seiner Stimme indes zeugt vom einst am eigenen Leib erfahrenen Elend und einer von Armut und Verlust gezeichneten Kindheit. »Ich erinnere mich an ein trauriges Spiel, das ich mit meinen Brüdern gespielt habe«, sagt Rayford. »Ein Wettbewerb, in dem der Dünnste von uns ermittelt wurde, indem wir die verbleibenden Löcher in unseren Gürteln zählten.« Seine schwer an Krebs erkrankte Mutter mühte sich nach Kräften, die drei Brüder aufzuziehen. Ihr letztlicher Tod war eine Erleichterung. »Sie hatte sehr gelitten und wir mit ihr«, erinnert sich Rayford. »Wir sind zu unserer Großmutter gezogen und führten danach ein besseres Leben. Wir hatten täglich etwas zu essen und gingen in die Kirche, was mir sehr gefiel. So bin ich mit Gospel und Soul aufgewachsen.«
In die zeitgenössische Musik fand Rayford vor ungefähr 15 Jahren in der Gegend um San Diego, wo er in einer R&B- und Funkband namens Urban Gypsys sang. Als Teil dieser Band genoss er das Privileg, die Bühne mit namhaften Künstlern wie der Average White Band, dem Schauspieler und Musiker Dennis Quaid, Joe Louis Walker, Kal David, Super Diamond und Venice zu teilen – um nur ein paar Namen zu nennen.
Doch erst beim Anbandeln mit dem Blues erkannte Sugaray, wo er mit Herz und Seele hingehörte. Nach einigem Insichgehen verließ er die Urban Gypsys und trat 2004 Aunt Kizzy’s Boyz bei, einer Bluesband aus dem Umkreis von Temecula in Kalifornien. Kurz darauf veröffentlichte die Gruppe ihre erste CD »Trunk Full Of Bluez«. Man war hungrig und absolvierte in den kommenden Jahren ein Pensum von im Schnitt rund 200 Liveshows jährlich. Entsprechend steil stieg auch der Bekanntheitsgrad von Aunt Kizzy’s Boyz. 2006 trat die Band für die Blues Lovers United San Diego in Memphis, Tennessee bei der International Blues Challenge (IBC) an und und belegte dort den zweiten Platz. Die Gigs wurden größer und wichtiger. 2007 erschien mit »It’s Tight Like That« das zweite Album, 2008 räumten die Boyz den Titel des »LAMN Jam Grand Slam Urban Artist of the Year« ab und setzten sich dabei souverän gegen hunderte von Mitbewerbern durch. Schnell legte RBC Records der Band einen Vertrag zum Unterzeichnen vor.
Nachdem er vor einigen Jahren nach Los Angeles gezogen war, erklärte sich Sugaray einverstanden, einen Blues-Jam im Cozy’s in Sherman Oaks zu veranstalten. Eine brillante Entscheidung: Die Kult-Location bescherte ihm in der Folgezeit zahllose Begegnungen und Kooperationen mit Musikern von Weltruf. Sie alle trieben ihn in dem Bestreben, seine musikalische Vision immerfort auszudehnen, entscheidend voran.
Die Blütezeit seiner Solokarriere verbringt Rayford in LA, während er weiterhin die Welt bereist, um mit Künstlern wie der Igor Prado Band, »Big Pete« van der Pluijm, Sax Gordon und einigen anderen zusammenzuarbeiten. Vielen Projekten leiht er auch im Studio seine Stimme – so etwa dem Theme-Song der Gerichtsshow »Judge Joe Brown« –, und im Film »Trailer City Lights« ist er ebenso gesanglich vertreten wie in der SciFi-Krimiserie »Person Of Interest«.
Im Mai 2012 feiert Sugaray Rayford auf der Portland Centre Stage sein Musicaldebüt als Hauptdarsteller im Tony-Award-Preisträger »Ain’t Nuthin’ But The Blues«. In der zuvor mit Ron Taylor besetzten Rolle spielt er an der Seite von Broadway-Größen und wird sechs Wochen lang Show für Show mit Standing Ovations gefeiert. Darüber hinaus tritt er an der Seite von Felicia Fields und Chic Street Man im Stück »Low Down Dirty Blues« auf, das 2015 in Milwaukee und Cincinnati aufgeführt wird.
Mit der Unterstützung von Blind Faith Records nimmt Sugaray schließlich das ambitionierte Projekt »The World That We Live In« in Angriff und enthüllt eine Sammlung von zehn Songs, die zugleich sein amtliches Soul-Debüt markieren. Ein zeitloses Werk mit Instant-Classic-Potential, das weltweiten Gefallen finden und sich über Geschmäcker und Trends erhaben hinwegsetzen wird.
TRACKLISTING:
1. Take Me Back
2. The World That we Live In
3. Don‘t Regret A Mile
4. What Do We Own
5. Home Again
6. Keep Moving
7. Dig A Little Deeper
8. Ain‘t Got No Business To Die
9. The Boogey Man
10. Troubles
VÖ: 1.9.2017/Blindfaith Records/Vertrieb: Cargo