IGUANA DEATH CULT – TUESDAY’S LAMENT

Die niederländische Rockband Iguana Death Cult veröffentlicht ihre neue Single „Tuesday’s Lament“ auf dem US-amerikanischen Online Portal Flaunt. Nach der Ankündigung ihres neuen Albums „Nude Casino“, das am 25. Oktober auf Innovative Leisure erscheint, präsentierten sie die Single „Liquify“ und das Video zum Song „Bright Lights“.

Über ihren neuen Song sagt die Band: „Wir sind alle ziemlich areligiös aufgewachsen und haben uns auch nie wirklich spirituell gefühlt. Trotzdem suchen wir natürlich alle nach Antworten, um dieses Gott-förmige Loch zu stopfen: materielle Güter, Glücksspiel, Sport, Drogen, soziale Medien, Flaggenschwingen. Aber es wird schnell klar, dass die alle nur kurzzeitig Glück bringen. Und es ist eh schwer, positiv zu bleiben, wenn man sich die Welt heute ansieht. Das, zusammen mit der natürlichen Angst vor dem Tod, lässt die Sehnsucht nach einem Leben mit mehr Tiefgang entstehen, und die Hoffnung, dass es vielleicht mehr gibt“.

Die Raserei der frühen Jahre von Iguana Death Cult ist auch heute noch zu spüren. Die Band ist eine kaum beherrschbare Naturgewalt. Ihr Weg hat sie aus dunklen Kaschemmen bis zum SXSW gebracht, und sie beweisen, dass trotziger Dilettantismus und echtes Können zum Erfolg führen können. Ganz am Anfang konnte Opschoor auf der Gitarre flinke Flamenco-Schnörkel spielen, hätte sich aber an Blues-Riffs die Finger gebrochen. Bei Reek war es genau andersherum: Von wunderbar primitivem Punkrock arbeitete er sich zu raffinierterem Retro-Soul, psychedelischem Rock und Acid Jazz à la Art Blakey vor. So treffen sie sich in der Mitte, wo auch Boers bulliger Bass gegen Van Opstals vom Jazz beeinflusste Licks antritt.

Weil die Musikszene in den Niederlanden sehr klein und familiär ist, vollzog sich der Aufstieg von Iguana Death Cult zum legendären Live-Act in einem wahnsinnigen Tempo. Für die Band gibt es keinen Unterschied zwischen Beruf und Hobby, auch deswegen konnte sie sich schnell eine große Fanbase erspielen. 2017 erschien ihr Debütalbum „The First Stirring of Hideous Insect Life“.

Im Vergleich dazu klingt der Nachfolger „Nude Casino“ eher spröde und ungeschönt – ein skeptischer Sound, der auch ihren früheren Hedonismus hinterfragt. Jeroen Reek lässt seinen Neurosen freien Lauf und pendelt zwischen wilden Wachträumen und den engen Grenzen der Realität hin und her. Seine lyrischen Fähigkeiten kommen auf „Tuesday’s Lament“, dem Herzstück des Albums, zum Tragen. Der Song ist ein Monolog in fünf Teilen, der sich selbstbewusst und mit guter Laune schweren Themen wie Sterblichkeit und Glauben stellt. Der gelegentliche Ernst, der sich in den Sound und die Texte mischt, tut dem Wagemut von Iguana Death Cult keinen Abbruch, wie die Band vom ersten Ton an zeigt. Die Songs der Trilogie „Nude Casino“, „Bright Lights“ und „Lorraine“ entstanden fast gleichzeitig – ein weiterer Beweis für die enorme Chemie der Band, die durch Jimmy de Kok am Keyboard inzwischen zu einem Quintett gewachsen ist.

„Nude Casino“ beschwört absurde klaustrophobische Stimmungen herauf und widmet sich Themen wie Schlaflähmung („Half Frisian“) und verlorener Unschuld („Castle in the Sky“). Diese Songs sind mit ganz irdischen Ängsten, Neurosen und Konflikten grundiert. Deshalb zuckt das Album vor nervöser Energie, die auch aus den wilderen, Hook-schweren Songs wie „Carnal Beat Machine“ mit seinem dürren Discopuls dringt. Iguana Death Cult zelebrieren die Kunst, die Scheiße zu rocken und alles auf 11 zu drehen. Sie graben ihre Klauen in die Musik und lassen nicht los – und sie haben dabei noch jede Menge Spaß.


KÜNSTLER: IGUANA DEATH CULT
ALBUM: NUDE CASINO
VÖ: 25.OKTOBER 2019
LABEL: INNOVATIVE LEISURE
VERTRIEB: GROOVE ATTACK/THE ORCHARD

TOUR
14.11.2019 URBAN SPREE/BERLIN

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