Paul Brändle – Solo

Eine Gitarre und das Rauschen des Verstärkers, mehr ist nicht zu hören auf Solo, dem Debütalbum des Jazzgitarristen Paul Brändle, das am 8. März 2020 auf dem Label Squama erscheint. Die minimalistischen Kompositionen des Münchners bewegen sich in Zeitlupe zwischen Straight Ahead Jazz, Folk und Blues.

Aufgenommen wurde Solo in Wien an einem Wochenende im August während der sogenannten „Hundstage“ – ein paar Wochen im Sommer in denen die ganze Stadt der schwülen Hitze erliegt. Das Ergebnis ist ein Album zwischen Melancholie und Hoffnung, für das es sich lohnt zur Ruhe zu kommen.

Die meisten der 9 Stücke auf Solo sind blitzartig entstanden:

„Oft nehme ich die Gitarre in die Hand und versuche die erste Melodie, die mir dabei in den Sinn kommt festzuhalten. Das kann wirklich die simpelste Phrase sein. Damit spiele ich dann herum bis sich irgendwann eine Form ergibt.“

Den Spaß am Improvisieren entdeckte Paul als Teenager, als er stundenlang auf Youtube nach Jazzaufnahmen suchte. Angefangen mit Miles Davis und Thelonious Monk interessierten ihn bald vor allem Gitarristen wie Peter Bernstein oder Karl Ratzer, die „ihren Sound aus den Fingern bekommen“. Das erklärt auch die puristische Herangehensweise an das Solodebüt:

„In der Vorbereitung habe ich viel mit Effektgeräten experimentiert, bin aber am Ende immer wieder zu meinem cleanen Sound zurückgekehrt.“

Bisher hat sich Paul vor allem als Sideman einen Namen gemacht. Mit verschiedenen Formationen spielte er allein im letzten Jahr über 140 Konzerte in Europa und den USA. Die Idee einer Soloplatte kam ihm erst durch die Arbeit mit der Band Fazer, die er während seines Musikstudiums mit Kommilitonen gründete.

 

„Bei unseren Konzerten habe ich irgendwann angefangen improvisierte Intros vor manchen Songs zu spielen. Bisher hatte ich immer mindestens zu zweit gespielt. Ganz alleine ohne Rückendeckung zu spielen war neu und spannend für mich.“

Die zweite Single „Danny Boy“ ist der einzige Standard auf „Solo“. Obwohl der Song schon hundertfach aufgenommen wurde, etwa von Bill Evans oder Johnny Cash, schafft es Paul eine eigenständige Interpretation beizusteuern, die jeglichen Kitsch abstreift und die Melodie in ihrer ganzen schlichten Schönheit strahlen lässt.

SQM003_PaulBraendle_Solo_Artwork

TRACKLIST
1. Brainwave
2. Sail
3. Nowish
4. Mito
1. Barry
2. Matches
3. Danny Boy
4. Lina
5. Verano

KÜNSTLER: PAUL BRÄNDLE
ALBUM: SOLO
LABEL: SQUAMA RECORDINGS
VERTRIEB: WORDANDSOUND
VÖ:6. MÄRZ 2020

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