Die Single „Caroline“. von Great Mountain Fire ,ist vom ersten Takt an ein Indiepop-Juwel: ein smoother Synth-Groove und ein spielerischer Gitarrenloop machen heiß auf den kommenden Sommer. Erst, wenn es Nacht ist, trauen wir uns, in der Stadt herumzustreunen.
Der Gesang von Thomas de Hemptinne ist unaufgeregt und nostalgisch, das Instrumental dazu lässt sich mit „Fleetwood Mac de Marco“ beschreiben. Der Song entfaltet sich langsam und ruhig und lädt so zu Wachträumen und Großstadtwanderungen ein. Gesichter tauchen auf und verschwinden, Sex kommt und geht, und im Refrain wird nur der Name einer Frau gemurmelt: „Caroline“.
Die Bedeutung des Namens ist aber kein großes Geheimnis: auf den Straßen von Brüssel ist Caroline eine bekannte, fast legendäre Figur, eine Allegorie für die Stadt: frei, glücklich und traurig. „So eine Art New-Wave-Cleopatra, von der wir nur den Namen kannten, der in den Straßen von Mund zu Mund weitergetragen wurde. Sie hat uns amüsiert, aber auch eingeschüchtert, weil sie so komplett frei schien. Als Jugendliche haben wir Caroline oft gesehen, bis sie eines Tages verschwunden war.“ Great Mountain Fire zollen Caroline jetzt Tribut, mit einer wunderbar sommerlichen Single, bei der sich das Talent der Band einmal mehr zeigt. „Die Stadt darf die Menschen, die sie erfindet, nicht zurückweisen“, fassen sie die Botschaft des Songs zusammen.
Vor fünf Jahren nahmen Great Mountain Fire ihr zweites Album „Sundogs“ im verlassenen American Theatre in Brüssel auf, ein Überbleibsel der Weltausstellung von 1958. Nach einer ausgiebigen Tour trafen sie sich in einem kleinen Haus südlich der Stadt, um das Fundament für „Movements“, dem drittel Kapitel ihrer Geschichte, zu legen. Von diesem Haus ging es in ein anderes, inmitten von Dünen, und schließlich in den 15m²-Keller der Band im Herzen der Stadt. Das Album spiegelt diesen nomadischen Weg im Sound wider. Mit Hilfe des Toningenieurs und Studiobesitzers Julien Rauis stellt die Band Indiepop mal wieder auf den Kopf. Ihr neues Album „Movements“ zeigt eine Geistesverwandschaft mit Tame Impala, Parcels und Metronomy: vintage Funk, bei dem Groove auf Emotionen trifft. In diesem wilden Post-Disco-Trip breiten sich Synths wie Regenbögen aus, wellenförmige Gitarren umschließen wattig-sinnliche Grooves.
KÜNSTLER: GREAT MOUNTAIN FIRE
ALBUM : MOVEMENTS
LABEL: CAPITANE RECORDS
VÖ: 06.11.2020