„Auf ‚Black Times‘ fordert Seun Kuti historisches Bewusstsein und tritt für Wahrheit und Fortschritt im Hier und Jetzt ein … die Afrobeat-Grooves von Egypt 80 sind aus kleinen, beweglichen Teilen und gestaffelten Synkopen zusammengesetzt. Und ohne sich nach vorne zu drängeln, ist die verzerrte Gitarre von Carlos Santana wie eine Sirene.“ – The New York Times
„Ein kräftiger Mix aus jubilierenden Saxofonen und Gitarren-Riffs.“ – Okayafrica
Während sich Seun Kuti & Egypt 80 auf eine intensive internationale Tournee vorbereiten, die im Februar 2018 beginnt, erwischen wir sie noch einmal bei einer ihrer wöchentlichen Proben im Kalakuta-Anwesen in Ikeja, Lagos. Am Rande der Proben erinnert sich Seun auch an seine Kindheit. Inzwischen ist Kalakuta ein Museum, früher beherbergte das Anwesen Fela Kuti, seine Familie und seine Band. In dem Video beschreibt Seun die Geschichte des Ortes und wie wichtig es für ihn ist, gerade hier Musik zu machen – und das mit der Band Egypt 80, die ihm sein Vater vererbt hat. „Black Times“, das neue Album von Seun Kuti & Egypt 80, erscheint am 3. März bei Strut.
Kuti hat auch ein Video eines Gesprächs mit Carlos Santana veröffentlicht, der auf dem Titelsong von „Black Times“ einen Gastauftritt hat.
Hören Sie sich „Black Times“ by Seun Kuti & Egypt 80 feat. Carlos Santana an.
Wie sein Vater ist der jüngste Sohn der Afrobeat-Legende Fela Anikulapo Kuti voller Zorn über die Ungerechtigkeit in der Welt. Mit seinem neuen Album setzt er den Revolutionären der Vergangenheit ein Denkmal und will die Freiheitskämpfer von morgen inspirieren. Carlos Santana hat auf dem Album einen Gastauftritt.
Mitreißende Harmonien männlicher und weiblicher Stimmen, rasende Gitarren-Riffs und Kuti mit seinem schneidenden Tenor-Sax: Die Single „Black Times“ steckt voller Wahrheit, mit Zeilen wie „Understand your history/rise to be free“, unterstützt von Carlos Santanas Riff.
Fela Kuti gründete das Tanzorchester Egypt 80 einst, um mit den einfachen Leuten in Kontakt zu bleiben. Bereits mit 14 Jahren erbte Seun die Band 1997. „Black Times“ ist das ehrlichste und rundeste Album seiner Karriere, das, auf das er all die Jahre hingearbeitet hat. ‚Black Times‘ bildet meine politischen und sozialen Überzeugungen ab“, sagt der Sänger, Bandleader und Musiker. „Das Album ist an jeden Menschen gerichtet, der an Veränderung und Fortschritt glaubt und weiß, dass wir dafür alle gemeinsam aufstehen müssen. Die Herrschenden haben es immer verstanden, die Arbeiter und die Armen dieser Erde zu spalten. Diese Art von Unterdrückung und wirtschaftlicher Verunsicherung betrifft Arbeiter in Flint, Michigan genauso wie in Lagos, in Johannesburg oder woanders“.
Die Songs sollen zu Diskussionen anregen und neue Maßstäbe setzen – wie das elegante „African Dream“: Wirtschaftlicher Erfolg zählt wenig, erzählt Kuti darin und meint, dass auch die von den Herrschenden „akzeptierten“ afro-amerikanischen Stars keine Vorbilder sein könnten. Stattdessen sollten wir uns seiner Meinung nach mit den Gedankenwelten von Denkern wie dem Pan-Afrikanisten Doctor Amos Wilson beschäftigen. Seine Botschaft ist wie ein Geschenk: „The message“, singt Kuti, „is free“
„Black Man Light Up“ ist eine Bläser-schwere Hymne auf gutes Weed, „Gimme My Vote Back (C.P.C.D. – Corporate Public Control Department)“ eine Protesthymne gegen die nigerianische Regierung unter Muhammadu Bahari und betrügerische Politiker auf der ganzen Welt.
Das frenetische und anklagende „Kuku Kill Me“ hat Kuti zusammen mit dem Egypt-80-Veteranen Abedimeji „Showboy“ Fagbemi geschrieben. Der Titel verweist auf ein nigerianisches Sprichwort: „Wenn jemand dich nicht in Ruhe lässt, denkt man: genug Stress, kuku kill me now“. In „Theory of Goat and Yam“ macht sich Kuti über den ehemaligen nigerianischen Präsident Gooluck Jonathan lustig, der Korruption rechtfertigte, indem er Politiker mit von Süßkartoffeln verführten Ziegen verglich: „Wer Geld veruntreut, mit dem Krankenhäuser oder Straßen gebaut werden sollten, der setzt damit Menschenleben aufs Spiel“.
„The Last Revolutionary“ ist ein Denkmal für echte Anführer, afrikanische Helden, Revolutionäre und Freiheitskämpfer wie Kwame Nkrumah, Thomas Sankara und Patrice Lumumba. „Ich spreche die Namen dieser Männer aus, die für uns gestorben sind und nicht auf Wiederauferstehung hofften“, sagt Seun Kuti. „Vielleicht wird ein junger Mann oder eine junge Frau darüber nachdenken, wer sie sind. Vielleicht schlagen sie die Namen nach, googeln sie und beginnen dann eine Reise, deren Ziel sie selbst nicht kennen. Wir alle können die Dinge verändern, wie Arbeiter, wie Menschen aus Eisen. ‚Struggle Sounds‘, das sind die Geräusche, die wir machen, und eine Waffe für den Kampf, der geführt werden muss. Unser Bild von der Welt braucht mehr Farbe.“
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